- Fr Dez 21, 2012 6:41 pm
#12222
Zum Nachdenken
Zur Planung – hauptsächlich auf Sal aber auch Kapverden insgesamt
Wasser, Energie, Abwasser, Abfall
Alle großen Anlagen (alle Inseln) müssen sicherstellen – Wasserversorgung, Energieversorgung, Abwasser und Abfall. Ohne dies bereits in der Planung berücksichtigt zu haben, gibt es keine Baugenehmigung.
Hier muss auf Ressourcen zurückgegriffen werden, die entweder direkt zur Anlage gehören oder unabhängig arbeiten – also nicht öffentliche Versorgung. Einer der Anbieter für Wasser auf Sal ist z.B. CaboCan - direkt südlich neben Villa Verde.
Der ansonsten anfallende Müll der von Müllfahrzeugen abgeholt wird, wird auf einer Kippe im Südosten von Espargos verbrannt. Altglas wird an verschiedenen Stellen (teilweise wild) entsorgt.
Planung von Anlagen
Einige der größeren Apartment-Anlagen wurden von Firmen geplant und als Anlageobjekte an Privatpersonen veräußert. Hier wurde den Anlegern gesagt, dass es kein Problem sei diese Objekte so zu vermieten, dass die Einnahmen die Finanzierung sicherstellen würden. Auch würde die Wertsteigerung dieser Objekte erheblich sein. Als Bespiel wurde Murdeira genannt.
Solche Anlagen sind z.B. Vila Verde, Paradize Beach sowie die um Vila Verde und südöstlich vom Riu im Bau befindlich: Die erste so gebaute Anlage ist Murdeira.
Diese Konzepte sind NICHT aufgegangen. Von über 1.400 Apartments in VilaVerde sind keine 100 vermietet.
In Murdeira sind die Preise massiv gesunken (Kauf wie Anmietung von Objekten) seit Vila Verde „im Angebot“ ist. Die Betreibergesellschaften der Anlagen sind finanziell am Rande ihrer Möglichkeiten.
Für die Gründe siehe auch Einlassungen zu Planungen der Tourismus Industrie und Touristen auf Cabo Verde.
Hotelanlagen werden sowohl von Privatpersonen wie auch Konzernen betrieben und erbaut. Die größte Anlage auf Sal ist von RIU – eigentlich sind es 2 Anlagen die spiegelbildlich aneinander liegen.
Auf Boa Vista ist sowohl Riu mit zwei Anlagen wie auch Iberostar zu finden.
Großprojekte in konkreter Planung sind sowohl Riu Hotels auf Boa Vista und Santiago wie auch ein Hilton Hotel auf Sal (Baubeginn war Oktober) und eines in Praia.
Die Anlagen der Tourismus-Industrie gehen bezüglich Versorgung noch einige Schritte Weiter. Lebensmittel und Getränke wie auch sonstige Versorgungsgüter werden per Schiff und Flugzeug (mehrere pro Woche) angeliefert. Restmüll wild teilweise auf den Schiffen wieder mitgenommen.
RIU als Bespiel betreibt hierzu auf Sal, in Palmeira, ein eigenes (sehr großes) Lager- und Kühlhaus.
Planungen der Tourismus Industrie
Im Jahr 2008 gab es einige Berichte – hauptsächlich in den USA, unter andrem einen großen Beitrag von CNN – dass die Kapverden zum Touristenzentrum Nr. 2 dieser Erde ausgebaut werden sollten.
Die Balearen, Kanaren und Karibikinseln sind bereits gepflastert. Asien ist sowohl von Europa wie auch Nordamerika zu weit. Hawaii und weiter Pazifikinseln sind von Europa zu weit. Südamerika, Afrika und Nordafrika sind zu unsicher.
Die Kapverden sind mit der neuen Generation von Mittelstreckenfliegern – Boeing 737 700, 800 und 900, 757 200 und 300, der Airbus A 319, 320 und 321 Serie – sowohl von Europa wie auch Nordamerika erreichbar.
Oben angeführte Berichte führten auch zum Bauboom der Apartment Anlagen – Anleger sollten und wollten an dieser Planung der Industrie mitverdienen.
Die Tourismus Industrie legt aber nur so viele Flüge auf, wie für die Auslastung der eigenen Betriebe benötigt werden – nur was an Kontingenten nicht verkauft wird, kommt auf den Markt.
Der Tourismus Industrie – TUI AG als Bespiel – gehört alles was für die Reisen notwenig ist. Also die Transportmittel zum und vom Urlaubsort wie auch die Hotels gehören zum gleichen Konzern. RIU und TUI haben hier eine über Kreuz Beteiligung – RIU gehört zu 50 % dem TUI Konzern.
Referenz:
http://www.tui-group.com und
http://www.tuitravelplc.com .
Solche Firmen sind international tätig. So werden z.B. die Flugzeuge aller zu TUI gehörenden Fuggesellschaften, alle Schiffe und Hotels zentral erworben und zwar in den Ländern in denen die Abschreibungsquoten hierfür am größten sind und dann and die Betreibergesellschaften weitervermietet / verleast. Aus diesen Gründen gehören die RIU’s auf den Kapverden zu RIU Portugal und nicht RIU Spanien.
Auf Sal waren insgesamt 215.000 Betten geplant – Boa Vista, als größere Insel, sollte 250.000 Betten abbekommen. Andere Inseln waren zunächst mit gesamt 150.000 Betten geplant.
Auf Sal waren 4 große Golfplätze und 5 große „Marinas“ geplant.
Dann kam die große Wirtschaftskrise.
Gäste aus Nordamerika waren für die Kapverden noch nicht zu begeistern.
Die Planungen seitens der Großkonzerne existieren noch liegen aber teilweise auf Eis – bzw. wurden verzögert.
Wie am Hilton Konzern zu sehen geht es nun aber wieder verstärkt los.
Mit Hilton wird auch eine erhebliche Zuname nordamerikanischer und Russischer Gäste erwartet.
Entsprechende Transportkapazitäten sind eingeplant.
Wie beschrieben sind die Planungen der Apartmentinvestoren bisher ungenügend gelaufen.
Gäste auf Cabo Verde
Es ist einfach zu sehen, dass die Anzahl von Gästen auf den Kapverden abhängig ist von der Anzahl zur Verfügung stehender Sitzplätze auf Flügen.
Wie oben erwähnt, stellt die Tourismus Industrie nur die Sitzplätze auf den Markt, die von eigenen Kontingenten nicht genutzt werden.
Planung, Preise uns Logistik basieren auf Mischkalkulation.
Linienflüge von Europa und Amerika werden nur von TACV, Europa zusätzlich TAP und Bintair angeboten. Die hierbei erreichten und erreichbaren Passagierzahlen sind unbedeutend.
Hier mal ein paar Zahlen bezüglich Apartment Projekten. (Vial Verde, Paradize Beach und 2 im Bau befindliche Anlagen haben JEWEILS diese Größe.
Anlage hat über 1.400 Apartments.
Bei einer „einigermaßen“ Auslastung müssten 1.000 Apartments durchgehend besetzt sein.
Durchschnittliche Besetzung mit 2 Personen.
Durchschnittlicher Wechsel alle 2 Wochen.
Alle 2 Wochen müssen also 2.000 Gäste ausgetauscht werden – bzw. 52.000 pro Jahr.
Eine B737-800 nimmt 189 Gäste maximal – rechnen wir mit einer sehr guten Auslastung von 180 Passagieren pro Flug.
Die würde bedeuten dass pro Jahr 289 – bzw. pro Woche 5 bis 6 Flüge durchgeführt werden müssten nur um diese Anlage zu füllen!
Welche Anlage (außer Industrie) kann dies finanzieren? Fluggesellschaften können und werden es nicht!
Was ist nun mit den anderen Anlagen???
Die Kapazität der für internationalen Luftverkehr zugelassenen Fluplätze soll – auch mit Mitteln der Tourismus Industrie erweitert werden.
Ein Italienische Konsortium plant für Boa Vista einen zusätzlichen neuen Flugplatz. Dieser soll in der Inselmitte liegen und erheblich höhere Kapazitäten erreichen als der Fluplatz auf Sal.
Planungen der NATO
Die Nato plant für mögliche Einsätze in Westafrika eine große Militärbasis mit Ausbaustufen von bis zu 15.000 Soldaten ständig auf den Kapverden. Ein Träger und Atom-U-Boot tauglicher Tiefseehafen wie ein großer Flughafen für Transport- und Einsatzflugzeuge sollen entstehen.
Diese Planungen sahen für eine solche Einrichtung initial eine der Inseln – Sao Vicente (teilweise), Santa Lucia (vollständig) oder Sal (Nordteil der Insel) vor. Das Kapverdischen Parlament hat hierüber bereits beraten aber noch keine endgültige Entscheidung über den Standort getroffen.
In den letzten 2 Jahren ist es um diese Planung sehr ruhig geworden.
Und nun viel Spass beim Nachdenken
Grüße
Andreas