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By Zebrinus
#17389 Haben uns (meine Frau und ich) heute morgen auf den Weg von P. do Sol nach Fountainhas gemacht. Dort, zwischen den pittoresken Häusern links in den Berg abgebogen. Geht sofort mächtig steil an. Zuerst noch einige gepflasterte Serpentinen, dann allerdings immer enger und noch viel steilere Anstiege. Stellenweise Steinstufen von bis zu 50 - 60 cm. Der Puls rast, die Pausen wurden häufiger, der anfangs recht großzügige Wasservorrat schmolz wie das sprichwörtliche Eis in der Sonne. Einige Stellen waren so eng und enger und steil, das man richtig klettern musste. Fast ganz oben haben wir dann leider den Wanderpfad nicht mehr gefunden, keinerlei Markierung, auch keine Trittspuren mehr. Entgegengekommen ist uns überhaupt niemand. Auch der Versuch mit Hilfe des WanderNavi den Weg zu finden war frustran. Das Wasser wurde immer weniger, die Temperatur immer höher.
Die Aussicht entschädigt allerdings so manches.

Leider mussten wir abbrechen.

Der Weg runter war dann die Hölle. Abstieg häufig auf dem Po. Rechts und links steile Abgründe und gelegentlich wurde mir leicht schwindelig. Irgendwie haben wir es dann natürlich doch geschafft. In Fountainhas sofort 'ne kalte Cola.
Nach P. Do Sol lief es sich dann wie fast von ganz alleine.
Insgesamt hat die Tour gut sechs Stunden gedauert.

Ich werde bestimmt wiederkommen und einen weiteren Versuch unternehmen.

U.M.
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By bela-vista
#17390 [size=150]Weg 212a über Manuel Joelho ist der alpinistisch schwierigste, den wir in die Santo Antão - Karte aufgenommen haben.

Er ist in der Wegetabelle folgendermaßen klassifiziert:
[b]Qualität des Weges: 3-5 genügend bis sehr schwierig*
Navigation: 5 sehr schwierig*

[color=red]* Bergführer empfohlen[/color][/b]

Es ist nicht das erste Mal, dass diese Klassifizierung nicht als Empfehlung verstanden und ernst genommen wird und sich Wanderer ohne genügend Wasser, Erfahrung und lokalen Bergführer auf den Weg machen.
Die Entscheidung, spätestens beim Eintritt in die weitgehend weglose Ackerbauzone auf der Höhe von Manuel Joelho umzukehren, ist dann die einzig richtige.
Den schwierigsten Teil des Weges, den deutlich steileren Abstieg nach Pé dos Órgãos haben Sie nicht kennen gerlernt.

[b]Eine Bitte: Klassifizierungen [color=red]lesen[/color] und Empfehlungen zur Wasserreserve und Führerdiensten bitte [color=red]ernst nehmen![/color]

Beste Grüße von den Autoren der Wanderkarte
Pitt Reitmaier und Lucete Fortes
Santo Antão 1 : 40 000[/b][/size]

Sie haben sicherlich eine Vorstellung entwickelt, wie sich die Situation zuspitzen kann, sobald die Wolken zuziehen oder sich ein Wanderer den Knöchel dort oben verstaucht mit ungenügender Wasserreserve.
Dass GPS auf Santo Antão genau dann versagt, wenn man es wirklich braucht, ist auch nicht neu.
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By Zebrinus
#17391 Natürlich haben Sie ja recht.

Der nächste Versuch wird mit einem Wanderführer unternommen.
Dann soll das auch was werden.

An dieser Stelle auch mal ein großes Lob an diese wunderbare Karte. Einen guten Teil der Wege könnten wir auch damit problemlos abwandern.

Mein oben geschriebener Text sollte auch ein wenig als Warnung gelten.

UM