Das Forum für Auswanderer / Residenten auf den Kapverden: Erfahrungs-, Informations- und Meinungstausch sowie Diskussionen. Auch für diejenigen die noch nicht auf den Inseln leben.
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By Richard Fritz Braun
#3116 Hallo Barbara, Hallo Daniel,
Ich denke das Problrm mit dem Strom liegt nicht an der privatisierung sondern daran wer es übernommen hat und die Qualifizierung der Leute.
Wir auf Sal haben den "Strom im Griff". Ich messe jeden Tag und Nacht Stromspitzen mit einem Scopemeter und gebe die Informationen an einen guten Ingeneur von Elektra weiter. So können die checken wann sie die grossen oder kleinen Gruppen verwenden oder warten können.
Die Spannung ist konstant 228 - 234 Volt und die Frequenz von 49,98 - 50.06 Hertz so dass sogar Netzfrequenzabhängige Radiowecker verwendet werden können. Stromausfälle fast keine. Beabsichtigte Abschaltung alle 2 Monate Samstags oder Sonntags morgens für ca. 2 -3 Stunden zum Umschalten der Generatorgruppen und Wartungsarbeiten.
Was das fliegen betrifft hat Daniel recht. Nun haben sie das neue "SISTASAL" (Navigation und Traffic Control System) in Betrieb genommen aber die Maschinen von der TACV sind noch nicht damit ausgestattet (Dauert bei einem Staatsbetrieb auch etwas länger) obwohl die IAC (Institut Aeronautica Civil) es vorschreibt, mittlerweile Internationaler Standard. Unsere Maschinen sind für 92 000 US Dollar pro Stück in der Tchechischen Republic auf den neuesten Stand gebracht worden und wir können ab einer Sichtweite von "nur 400 metern" fliegen.
Wenn wir nicht fliegen liegt es daran, dass die Leute auf den Flugplätzen in Boa Vista, São Nicolau oder Fogo nicht arbeiten(wollen).
Die Portugiesen haben die letzten 200 Jahre nichts für Cabo Verde getan.
¿ Warum sollen sie es jetzt tun ?.

Gruß aus Sal Richard
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By bernhardA
#3127 hallo barbara,

ich bin zwar (noch) nicht mit einer derart reichhaltigen boavista-erfahrung gesegnet wie du, 2 wochen haben aber genügt, um mich 1. in die insel zu verlieben und 2. deine bedenken die zukunft der insel betreffend zu verstehen.

besonders stark habe ich die kluft zwischen einem quasi-entwicklungsland, wo vieles improvisiert und nicht ganz soo perfekt abläuft und einem aufkeimenden luxusorientierten tourismus empfunden. auch die hier gezeigte ferienanlage beim flughafen dürfte auf eine klientel zielen, die das fehlen von zahnputzbechern im hotelzimmer als reklamationsgrund sehen.
ich glaub allerdings nicht, dass so ein bau die versorgung der einheimischen mit strom und wasser verschlechtern: jeder halbwegs professionelle immobilienentwickler wird seine planungen nicht auf die – nach unserem standard – inexistente versorgung aufbauen, sondern möglichst autark bleiben. koste es was es wolle.
ich glaube auch, dass viele einheimische von der wirtschaftlichen entwicklung profitieren können. wenn zwar die eigentlichen eigentümer italiener, portugiesen oder anonyme wirtschaftsgeflechte sind, zumindest die zweite bis dritte hierarchie sowie zahlreiche kleinunternehmer (wirte, aluguerbesitzer , lebensmittelhändler,…) sind insulaner. es dürfte sich ja auch eine lokale oberschicht gebildet haben – und die wollen eben auch mal in die disco.
ich frage mich, gibt es einen weg, den unweigerlich kommenden tourismus-aufschwung (wenn der flughafen fertig ist) in einer weise zu gestalten, dass die situation der einheimischen verbessert UND die insel ihren einzigartigen, in meinen augen paradiesischen charakter behält. nicht zu einem zweiten sal wird.
vielleicht sollte der schwerpunkt mehr auf individualtourismus gelegt werden. geschätzte 99,5 prozent der touristen haben alles pauschal gebucht, weil man zum flugpreis das hotel fast dazugeschenkt bekommt. viele davon reisen sonst auf eigene faust und waren begeistert von boavista. die klassischen neckermänner und strandläufer kommen einmal und nie wieder. sag ich mal.
die zeiten, wo individualtouristen ungewaschene im-freien-schläfer waren, sind seit 20 jahren vorbei; jetzt sind das durchaus zahlungskräftige personen, die mehr interesse und verständnis für land und leute aufbringen. sag ich mal.
wenn das ganze in kleinen einheiten stattfindet, können auch nicht so finanzkräftige einheimische investieren und profitieren.

keine ahnung, obs noch nicht zu spät ist, keine ahnung ob sich das irgendwie machen lässt, keine ahnung ob das die capverdianer übrhaupt wollen, oder ob der wunsch nach asfaltstrassen mit kreisverkehren nicht grösser ist. nur so eine idee.

bernhard

p.s. und danke dafür, dass ihr für uns ein bisschen reiseführer gespielt habt!
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By Armadillo
#3308 Hallo Leute,
ich glaube, ihr habt das riesen Projekt "Sambala village" gemeint. Das wird in der Naehe von Sao Francisco auf Santiago entstehen. Schaut unter dem Suchbegriff mal nach oder unter der Linkliste hier von caboverde24. Der Eigentuemer ist ein Englaender ( Geoffrey Greppne) und scheint es mit dem Umweltschutz ernst zu meinen, trotz der Groesse des Projekts. Wollen mal sehen. Anfang July war Grundsteinlegung. Bis jetzt steht nur ein grosser Zaun um den Bereich der ersten Projektabschnitte.
Gruesse,
TOM
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By liz
#3313 ein geplantes golf resort liegt zwischen praia und cidade velha, dort wo der müll abgelagert wird, in der nähe von sao martinho (pequeno). dort wirbt schon seit jahren ein großes schild für das golf resort.

beim sambala village, das ja scheinbar rascher realisiert wird, wird der golfplatz nur eine von mehreren erweiterungsoptionen zu sein, die nach und nach dazu kommen könnten. golfanlagen sind meiner information nach kaum 'umweltschonend' anzulegen und zu betreiben, schon gar nicht in einer klimazone wie dem südlichen santiago... da verspricht man etwas, was unmöglich ist.

....und im übrigen bin ich der meinung, dass investoren projekte überall auf der welt gleich schiach und scheisse aussehen!!!!
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By Gertrud
#3456 Hi,

das kann nur dieses Projekt der Familie Grepne sein.


lieben Gruß auf die Kapverden
Gertrud