Das Forum für Auswanderer / Residenten auf den Kapverden: Erfahrungs-, Informations- und Meinungstausch sowie Diskussionen. Auch für diejenigen die noch nicht auf den Inseln leben.
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By Carla
#4343 Nun stehe ich also hier in meiner fast leeren Wohnung in Deutschland und kann es kaum glauben das die Ära Deutschland nun zu Ende geht.
Nach meinem 2 monatigen Aufenthalt auf den Kapverden habe ich mich nun absolut kurzfristig und spontan dazu entschlossen ein gutes Jobangebot auf CV anzunehmen. Ich habe mir den Schritt sehr gut überlegt und bin fest entschlossen, zumal ich eben auch nicht länger eine Fernbeziehung mit meinem Freund (lebt auf Santiago) haben möchte.

Nun tauchen aber doch ein paar Fragen auf, die ich kurzfristig klären muss. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen:

Wie sieht das auf CV aus mit Steuern und sozialen Abgaben? Geht das wie in Deutschland das der Arbeitgeber diese Kosten abführt?

Ach je ich bin so aufgeregt das mir noch nicht mehr mal all meine Fragen einfallen. Ich wäre Euch also einfach dankbar wenn Ihr mir all Euer Wissen und Eure Erfahrungen rund um die Arbeitswelt in CV mitteilen würdet.

Lieben Dank schon jetzt.

Eine etwas im Stress befindliche

Carla
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By Nyna
#4439 Hey,

Ich habe keine Ahnnung von Steuern oder so, aber ich wollte dir trotzdem umbedingt schreiben, weil ich es voll klasse finde das du Deutschland den Rücken kehrst um auf Santiago zu leben.
Meine Familie und ich haben in den Herbstferien jetzt Freunde auf den Kap Verden besucht und ich hab mich total in die Insel, in Praia und die Atmosphäre dort verliebt und könnte mir auch vorstellen mal da unten zu arbeiten und zu leben, wenn ich groß bin ^^.
Außerdem hab ich auch einen Freund in Praia ....

Ich wollte dir einfach bloß sagen das ich deine Entscheidung klasse finde!

Ganz liebe Grüße

Nyna
By wolf
#4463 Liebe Carla, Du bist leider wenig konkret, darum kommen meine Antworten nur rudimentär:
1. Arbeit bei einem kapverdischen Arbeitgeber: Die Krankenkasse wird prozentual vom Salär abgezogen (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil). Konsultationen öffentlicher Ärzte und Spitäler sind mit der gültigen Versicherungskarte (und sofern der Arbeitgeber alle Anteile auch wirklich einbezahlt hat) damit gedeckt. An Medikamenten musst Du dich je nach Typ zum Teil 20 bis 100 Prozent beteiligen. Bei privaten Ärzten und Spitälern zahlst Du alles selbst (Arztkonsultation ca. 1500 ECV, Physiotherapie ca. 1500 ECV etc.).
Falls Du aber noch keine Residençia (Aufenthaltsgenehmigung) hast, darfst Du nichts von deinem Hausrat zollfrei einführen, weder Möbel noch Autos. Gerade hier erleben wir immer wieder wahre Tragödien. Erst mit der Residençia hast du einmal dieses Recht. Falls dein Auto älter als 5 Jahre ist, zahlst du sogar Strafzoll, der den Wert des Wagens schnell mal übersteigen kann. Bleibt nur eines, die Residençia zu beantragen (ca. 3 bis 6 Monate Wartezeit in Praia).

2. Arbeit für einen ausländischen Arbeitgeber: Versicherungen und Konditionen gehen nach Status des ausländischen Arbeitgebers. Mit deinem Arbeitsvertrag darfst Du dafür Hausrat und Auto unabhängig vom Alter zollfrei ein- und wieder ausführen, du erhältst dafür ein rotes Nummernschild.
Problematisch ist derzeit - wie besonders die Sozialdienste der Botschaften beklagen - dass viele ausländische Arbeitgeber ihrem ausländischen Personal die versprochenen Saläre nicht mehr zahlen. Absichern tut also not, auch wenn die Investoren gross und mindestens bei Web-Auftritten gut angeschrieben sind.

Generell gilt, dass in Spanien und Dänemark weltweite Krankenversicherungen für EU-Bürger möglich sind, was Sicherheit für den Notfall vermitteln kann.