Benutzeravatar
By SMBaron
#5912 Ein fröhliches Hallo,
mein Mann und ich möchten zum ersten mal auf die Kapverden und wir haben uns Santiago ausgesucht. Dort gibt es ein Tierschutzprogramm, das ich besuchen möchte und mein Mann ist begeisterter Taucher.
Ich habe hier nun schon vieles gelesen und komme zu dem Schluss: man muss einfach selbst hin fahren. Eure Hinweise und Tipps hier sind auf jeden Fall unbezahlbar, vielen Dank an dieser Stelle!

Ich mach mir ein wenig Sorgen wegen der Verständigung. Wir sprechen nur deutsch und englisch - kommt damit gut durch?

Wo würdet ihr übernachten? Zum Tauchen ist Tarrafal sicher besser (das deutsch geführte Tauchresort macht im Internet einen guten Eindruck), aber ist Praia nicht interessanter und kann man dort auch tauchen?

Kennt vielleicht jemand das Tierschutzprojekt für Hunde? Dort ist, wie ich hörte, oft der einzige Tierarzt in Praia. Ich würde mich freuen, hierzu etwas von euch zu hören (lesen), gerne auch per Email.

Liebe Grüße
Susanne
Benutzeravatar
By Ariminum
#5914 Hallo SMBaron,

es gibt in Wien eine Adresse, (Lizi Zimmermann), die ein Tierschutzprojekt leitet. Auf Santiago sind sie vor allem in Praia tätig.
Sehenswert ist in Praia hauptsächlich das sog. Platô. Dafür bedarf es aber keine Übernachtung.
Mit deutsch und englisch kommt man auf Santiago kaum weiter. Portugiesisch wenigstens in Ansätzen zu können ist sehr angeraten. Manchmal geht es auch auf französisch. Auf Santiago aber auch eher selten. Auf Sal kommt man mittlerweile auch mit englisch zurecht.
Tauchen kann man auf verschiedenen Inseln und die Unterwasserwelt ist überall reizvoll. In Praia kann man meines Wissens nach nicht tauchen. Übernachtungen außerhalb Praias sind schöner und interessanter. Da gibt es von einfachen Pensionen (poussadas) bis zum gut geführten Hotel in Tarrafal je nach Geldbeutellage verschiedene Möglichkeiten, die auch im Internet zu finden sind.
Ich hoffe, Euch ein wenig weitergeholfen zu haben.

Viel Erfolg und schöne Tage! 8)

Ariminum
By Dju Dju
#5915 ...Hallo,
Praia ist die größte Stadt Cabo Verdes - d.h. aber nicht die Schönste. Das Hochplateau ist sehenswert, da dort die Altstadt und ihre Kolonialbauten mit den schönen Aussichten besuchenswert sind. Wohnen kann ich Euch in Praia nicht empfehlen, ausser Ihr greift tief in die Tasche.
Ihr könnt nach Cidade Velha fahren. Das sind 20 - 30 Minuten mit dem Aluguer oder 15 Minuten von Praia/Flughafen mit der Taxi (maximal 800 - 1000 esc) Dort fahrt Ihr in die Rua de Banana, da findet Ihr ein schönes, sicheres Zimmer mit einem romantischen Patio bei einem kapverdianischen-französischen älteren Ehepaar. Die helfen Euch weiter. Ihr könnt dort erst Mal ankommen. Kleine Spaziergänge, ruhiges Sitzen im Restaurant direkt am Meer (das Linke ist um die Hälfte billiger und bietet ein gutes Mittagessen), sensationelle Aussichten von der Burg und jeden Tag fahren stündlich die Aluguers nach Praia. Das letzte kommt um 20.00 Uhr zurück. Da in Praia nachts die Strassen unsicher sind, ist es anzuraten bei Einbruch der Dunkelheit zurück zu fahren.
Ihr könnt Euch in Cidade Velha sehr gut akklimatisieren, taucht in die Kultur ein und könnt Euch als Tierliebhaber das elendige Hundeleben live einverlaiben. Dann wisst Ihr schnell, dass Hunde in Cabo Verde für die meisten Einheimischen ein lästiges Übel sind.
Besorgt Euch ein Point it. Das ist ein kleines Büchchen mit über 5000 Fotos, die Begriffe erklären. Ich habe damit u.a. auch Creol gelernt, es funktioniert und ist für Kinder wirklich toll. Ihr habt schnell Kommunikation und könnt Euch damit gut durchfragen. Nehmt Murmeln für die Kinder mit, sie lieben sie.
Ansonsten...wie lange soll die Reise werden?
Tarrafal ist ein Tauchparadies und für Nicht-Taucher auch. Es ist mit einer der schönsten und abwechslungsreichsten Ecken von Santiago. Gute Wahl. Liebe Grüße
Dju
Benutzeravatar
By SMBaron
#5916 Vielen vielen Dank für eure Infos!!!!

Wir haben uns für Tarrafal und Tagesausflüge nach Cidade Velha und Praia entschieden. Die Reise soll ca. 14 Tage dauern und ein erstes Kennenlernen der Insel werden.

Das Hundeelend habe ich in einem Fernsehbericht gesehen, seither unterstütze ich diese Organisation durch Sachspenden. Ich interessiere mich für fremde Kuturen besonders hinsichtlich ihres Umgangs mit Tieren. Leider stimmt es hier besonders: andere Länder, andere Sitten. Ich hoffe, mein Tierschützerherz wird überstehen, was ich sehen werde.

Hm, dann wäre es wohl gut, einen crashkurs Portugiesisch zu besuchen :roll: - der Tipp mit dem Point it ist genial - vielen Dank! ... Murmeln, auch ein toller Tip, Danke!

Ist hier im Forum vielleicht auch jemand, der auf Santiago lebt oder in der Zeit (ab 15. Juni) auch dort sein wird?

Liebe Grüße
Susi
Benutzeravatar
By Ariminum
#5917 Hallo Susi,

ich finde es großarig, wenn sich jemand auch für Tiere engagiert, die keine Lobby haben. Was ich gesehen habe, ist z.T. wirklich noch entwicklungsbedürftig, doch gibt es auch positive Beispiele, die ich im Bezug auf Tiere dort kennenlernen durfte. Trotzdem steckt der Tierschutz noch in den Kinderschuhen und muss bei der Bevölkerung erst ankommen. Das betrifft ganz besonders auch die Meeresschildkröten.
14 Tage nur auf Santiago zu bleiben ist zwar möglich, doch solltet Ihr eine weitere Insel besuchen, da Ihr ja die Kapverden näher kennenlernen wollt. Fogo böte sich da an, das von Praia aus mit dem Flugzeug erreichbar ist. Dort lebt auch eine Deutsche, die sich sehr um Katzen bemüht.
Ich wünsche Euch einen interessanten und schönen Aufenthalt.
:)
Ariminum
Benutzeravatar
By sternengold
#8468 Das Tauchresort in Tarrafal macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern ist außerdem in einer schönen Anlage eingebettet. Und zu der für uns einfachen Verständigung (deutsch) gibt es ein für kapverdische Verhältnisse wirklich gutes Frühstück, das ihr auf Santiago sonst nur schwer finden werdet.

Da es in der Hauptstadt nur wenig zu sehen gibt - und die Bauarbeiten beim Weltkulturerbe wohl noch ein wenig andauern (weiß da jemand mehr?), würde ich Tarrafal auf jeden Fall vorziehen - auch weil ihr dort mit Englisch gut durchkommt und ihr bei rauer See auch schöne Ausflüge in der nahen Serra Malagueta, nach Assomada oder zum Pico d' Antonia unternehmen könnt.

Eine schöne Reise und viel Erfolg beim Tierschutzprojekt
Lars
Benutzeravatar
By Ariminum
#8472 Hallo Sternengold,

Zitat:

auch weil ihr dort mit Englisch gut durchkommt

Das halte ich für sehr gewagt, denn gerade im "Hohen Norden" Santiagos ist es noch schwieriger ist ohne Portugiesisch zurecht zu kommen. :?
Bis auf sehr vereinzelte Personen spricht dort niemand auch nur in Ansätzen Englisch. :!: Lehrkräfte können meist noch etwas Französisch.
Im King Fisher Hotel spricht man auch Deutsch, da die Besitzer Deutsche sind.

Viel Glück

Ariminum
Benutzeravatar
By sternengold
#8473 Hallo Ariminum,

wir haben es in Tarrafal ganz ohne Portugiesisch geschafft, zurechtzukommen, weil es dort doch eine ganze Reihe Restaurants gibt, die von Italienern, Franzosen... geführt werden. Für die Wanderungen hatte uns schon vorher die Familie Schellmann aus Calheta zwei Führer besorgt, die beide gut Englisch sprechen.

In Calheta und in Sal waren wir in zwei kleinen Restaurants, wo es keine Überschneidungen in den Sprachen gab, verhungern mussten wir deshalb aber nicht.

Bei Wanderungen und Ausflügen über Land ist es sicher ratsam, jemanden dabei zu haben, der sich verständig machen kann. Deswegen hatten wir bei unseren Touren immer jemand dabei - mal abgesehen davon, dass die Leute dort ja auch was an uns verdienen sollten.

Grüße Lars
Benutzeravatar
By Ariminum
#8483 Hallo Sternengold,

ja, in Restaurants, die von Fremden geführt werden, wird auch dessen Sprache gesprochen. Die vom Reisebüro ausgewählten Begleiter sprechen natürlich auch mindestens eine gängige Touristensprache, sonst würden sie nicht mit Familie Schellmann zusammenarbeiten.
Aber nicht jeder will/wird begleitet (sein) und wenn man allein durchs Land fährt ist es eben ohne Portugiesisch oder Creoulo ziemlich schwierig. Ich wollte das nur anmerken, damit sich nicht jemand anschließend ziemlich verloren vorkommt und/oder deshalb nicht mehr weiter kommt. 8)

Ariminum
Benutzeravatar
By sternengold
#8484 ja, das stimmt allerdings. In den Bergen - und vor allem bei unserer ersten Tour ab Assomada - wären wir ohne unsere Begleitung ziemlich aufgeschmissen gewesen. Mal abgesehen davon, dass ihr eh kaum jemanden begegnet sind.

Gruß
Lars