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By Robert
#5648 Hallo,

ich möchte im März mit meiner Freundin einen Surf/Trekking-Urlaub machen auf Sal/Sao Antonio für ca. 2,5 Wochen.

Mit dem Surfen auf Sal habe ich relativ wenige Probleme, das kann man ja relativ einfach buchen.

Für den zweiten Teil meiner Reise (Trekking auf Sao Antonio) habe ich folgende Fragen:
1. Kann man einfach auf Sal an den Flughafen gehen, Ticket nach San Vicente holen und abfliegen (oder 1 Woche später fliegen), oder sind die Tickets ausgebucht, wenn ich kurzfristig buchen will?

2. Ist es möglich ein paar Tage mit Rucksack und Schlafsack durch Sao Antonio zu trampen und draussen zu übernachten? Findet sich auch in einem kleinen Dorf noch ein Übernachtungsmöglichkeit? (Der Dumont-Reiseführer gibt pro Insel nur gr. Siedelungen und da auch nur wenige Unterkünfte an)

3. Gibt es einen Trekking Reiseführer?

4. Gibt es "gute Gastgeschenke" die man mitbringen kann?
Ich bin ja auf nette Menschen angewiesen und will mich revanchieren können.

Gruss Robert
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By Ariminum
#5794 Hallo Robert,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, die Flüge im Voraus (gibt auch einen Flugpass, wenn man die Langstrecke mit der TACV macht)zu buchen. Nach Santo Antão (nicht Santo Antonio) geht ab São Vicente eine Fähre, die SEHR pünktlich ist. Ich habe es auch mehrmals erlebt, dass sie 15 Minuten vor der regulären Abfahrtszeit ablegte! Also mindestens ein Stunde vorher am Ableger in Mindelo sein.
Santo Antão hat viele kleine Dörfer, aber kaum Übernachtungsmöglichkeiten. Diese sind nur in den größeren Ansiedlungen gegeben. Im Freien zu nächtigen ist sicherlich nicht unmöglich, aber ich könnte es mir nicht vorstellen und bin auch nicht sicher, ob das gestattet ist. Campingplatz gibt es keinen. In den Bergen wird es auch in den Höhen z.T. empfindlich kalt und feucht, wenn die Wolken herunterkommen (z.B. Covakrater). Ansonsten ist Santo Antão ideal für Trekkingtouren. Ein Österreicher, namens Alfred Mandl lebt dort und kann sicher wertvolle Tipps geben.
Ich wünsche Euch viel Spaß bei diesem schönen Abenteuer.
Santo Antão ist wunderschön und landschaftlich völlig verschieden von Sal. :)
By Dju Dju
#5797 Hallo Robert,

im Forum gibt es bereits einen Beitrag zu Rucksack, Wandern auf den Inseln. Ich war mehrere Monate auf SA und SV in 2008. Beim Wandern gab es immer wieder mal Momente, wo ich zu müde und zu faul für das "letzte" Stück Weg war. Manchmal war ich auf der Straße und wenn ein Auto ankam, winkte ich ...die Autos blieben oft stehen (immer Einheimische). ansonsten gibt es wirklich preiswerte Transporto Collectivo, die am Hafen, an einer Kreuzung, am Ortsausgang oder...oder... stehen. Die Fahrer haben feste Routen/ Touren und da kommst Du über die Berge, zu kleinen Dörfern oder Du steigst da aus, wo Du gerne hinmöchtest. Es ist preiswert, die Preise sind meist festgelegt. Dennoch: frage immer nach Transporto Collectivo damit Du nicht überraschenderweise eine Taxifahrt bezahlst, die ca. 10 mal soviel kostet.

Das Schlafen ist möglich - auch out door - auch mit Zelt ich sah Reisende. Es wird nicht gerne gesehen von den europäischen Pensionsbesitzern. Einheimische zelten gerne und viel. In der Nähe von Städten geht es aus Sicherheitsgründen nicht, aber bei vielen Dörfern gibt es einen Platz, wo ein Zelt stehen kann. Dennoch muss bei den nächsten Häusern gefragt werden, ausser Du bist weg von den "Siedlungen", Dörfern. In den Bergen kann es gerade auf SA bitter kalt und feucht werden, allerdings auch in der Wüste . So heiß es tagsüber ist, so kalt wird es nachts. Da ist ein Zelt sehr hilfreich. Es gibt natürlich keine Campingplätze !!! Also Wasserversorgung ect. siehe anderen Beitrag.

Es gibt einen speziellen Wanderführer für SA. findest Du in guten Reisebuchhandlungen oder im Netz. Ich kann diesen empfehlen. Nimm unbedingt eine Wanderkarte mit, am Hafen von Porto Novo bekommst Du am Kiosk eine Karte. Auch in Mindelo auf der Seite des Meeres ca. 2 Minuten vom Casa Cultur Richtung Hafen gibt es auf dem kleinen Platz auch einen Kiosk, der diese Karten anbietet. Der Preis ist der gleiche wie auf Cabo Verde.

SA gibt es tatsächlich noch unberührte Natur. Die Wanderung in die Täler von Alto Mira sind atemberaubend schön, anstrengend und unvergesslich. Die kleinen Dörfer, die sich aneinanderreihen sind nicht mehr mit Auto erreichbar. Dort gibt es auch keine Pensionen, aber viele, viele freundliche Kap Verdianer....Nettes Fragen ist immer erlaubt...auf der ganzen Welt. Allerdings für diese einzigartige Tour: Du solltest ein erfahrener Wanderer sein!

Dju
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By Ariminum
#5800 Hallo Robert,

ich möchte mich dem Beitrag von Dju ziemlich anschließen nur der eine Satz "Einheimische zelten gerne und viel." ist in meinen Augen nicht so zu verstehen, dass hier Zelte europäischen Stils überall in der Landschaft zu sehen sind. Vielmehr bleiben die Einheimischen, wenn sie in den Bergen arbeiten oder zu weit von ihrem Dorf entfernt sind, und eine Rückkehr nach getaner Arbeit zu weit wäre, in einfachen Unterständen über Nacht. Fragen, ob man ein Zelt aufstellen darf, ist immer angeraten und da die meisten Menschen nett sind, ist es sicher kein großes Problem. Wie auch in dem Beitrag von Dju angesprochen, bitte immer auf GENÜGEND Wasservorrat achten! Oft sind die nächsten Möglichkeiten, sich wieder zu bevorraten einige Wanderstunden entfernt und viele Dörfer haben nur einen Fußweg als Anbindung. Ein Aluguer (=Sammeltaxi/ sprich: Alugähr)) findet man an den Hauptstrecken und an den Hauptplätzen in den Ortschaften. Ein Wanderführer (ich hatte den Rother Wanderführer) ist wichtig. Auch die Wetterbedingungen in den Hochlagen (Nebel, manchmal kaum 10m Sicht, kalt und feucht!!)können durchaus unangenehm werden. Als weitere Empfehlung kann ich eine Taschenlampe anraten.
Ansonsten belohnt die Insel mit atemberaubender Bergwelt und unvergesslichen Eindrücken. Ich wünsche Dir viel spannende Touren. :)

Ariminum