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By Rudolf36
#13664 Hallo Brisol,

noch ein paar Worte zu meiner Wander"philosophie":
Wenn ich berauf gehe, sehe ich den Berg vor mir, der natürlich auch seinen Reiz hat.
Wenn ich aber bergab gehe, sehe ich immer das ganze Tal vor mir, sehe die Weite und Schönheit der Landschaft.
Da es wenig Wälder gibt, geht der Blick meisten bis zur Küste.

Und eine Warnung vor dem Rother-Wanderführer, falls er euch in die Hände fallen sollte: die angegebenen "Wander"zeiten sind für eilige Hochleistungssportler, nicht für genießeriche Wanderer. Z.B. vom Cova-Rand (1240 m) bis zum ersten Dorf (580 m) im Paúltal, 660 Hm in 30 Min.!
Und was habe ich von der herrlichen Landschaft gesehen, wenn ich bereits nach 3:20 Std. an der Küste bin? Ich genehmige mir mindestens die doppelte Zeit.

Einen herrlichen Urlaub wünsche ich euch,
Rudolf
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By brisol
#13666 Hallo Rudolf,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich kann Deine "Wanderphilosophie" gut verstehen. Ich habe S.Antao als mein nächstes Reiseziel ausgesucht, weil ich mir Landschaftsgenuss pur vorstelle. Nach unserem Motto "weniger ist mehr", möchten wir keine weiteren kapv. Inseln gleich mit besuchen.
Ich habe den Goldstadt Wanderführer und die Wanderkarte dazu.

Viele Grüße - zur Zeit aus dem Schwarzwald
Brigitte
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By funkyruebe
#13671 Moin,

dann will ich auch mal meine Wanderphilosophie senfen. Als Freund der Tagesfüllenden Rundwanderung, weiß ich aber, dass der Rückweg immer anders ist als der Hinweg. (wenn es keine Rundwanderungsmöglichkeit gibt.)

Die 8km vom Krater bis an die Küste sehe ich allerdings eher als Spaziergang, denn als Wanderung. Ein Endemischer, der vom Krater zur Küste läuft und mit 20kg auf dem Kopf zurückgeht, sieht es nochmals anders und würde es einfach als normal bezeichnen und ist froh 3€ gespart zu haben. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man mit großem Wandergeschirr von Einheimischen auf Flip-Flops überholt wird, die einfach nur ihr Tageswerk verrichten und nicht wandern gehen.

Sorry, btt

Grüße und viel Spaß auf der Insel
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By wittenberg
#13672 Hallo Brisol,
wir waren im Dez. 2012 zum ersten Mal auf den Kapverden, u.a. auf Santo Antao und haben im Aldeia Manga gewohnt. Wir haben die angebotene Abholmöglichkeit genutzt: ein Fahrer mit robustem Geländewagen nahm uns direkt nach Ankunft in Porto Novo in Empfang, verstaute unser Gepäck und fuhr uns über die Berge (natürlich mit Fotostopp) zum Cova-Krater. Das Gepäck brachte er direkt zur Unterkunft und wir marschierten bei herrlichstem Sonnenschein hinunter ins Tal. Ein Muss: Einkehr im "O Curral" bei Alfred Mandl (Schweizer, soll den besten Grogue der Insel brennen). Salate frisch aus dem Biogarten, hausgemachter Käse und mehr.
Außerdem haben wir die Steilküstentour von Cruzinha nach Ponta do Sol gemacht, auch fantastisch!
Am 8.12. geht's wieder los, diesmal Santiago, Fogo und Brava. Wir sind gespannt!!
Ich habe übrigens alle Unterkünfte im Voraus gebucht (Vista verde und Selbstrecherche), da ich über Weihnachten und Silvester keine Lust habe, evtl. lange suchen zu müssen und dann entweder nichts Anständiges oder extrem Teures zu finden. Hat beim letzten Mal alles gut geklappt und man kann sich hier und in anderen Foren/Berichten bestens schlau machen.
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Abstieg_vom_Cova.jpg (82.42 KiB) 870-mal betrachtet
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By brisol
#13674 Hallo Wittenberg,
vielen Dank für Eure Erfahrungen. Die Fotos sind ja grandios. Wo habt Ihr 2012 außer im Aldeia Manga noch gewohnt?

Viele Grüße
Brisol
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By wittenberg
#13675 Hallo Brisol,

auf Santo Antao waren wir noch in Tarrafal (abenteuerliche, aber tolle Fahrt bis dahin) in der Mar Tranquilidade bei Susi und Frank (Ami + Deutscher). Sehr nett, sehr beschaulich. Super-Tipp: Tauchen mit David (Franzose).
Welche Inseln willst du noch besuchen?
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By brisol
#13676 Hallo Wittenberg,
ja, Tarrafal muss wunderschön sein und über diese Pension habe ich gelesen. Mal sehen, ob wir es bis dorthin schaffen. Wir möchten nur S.Antao besuchen, um ausgiebig zu wandern.
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By pol
#13677 Hallo Brisol,

Tarrafal und insbesondere Mar Tranquilidade lohnen sich auf jeden Fall, wenn man nur auf Sto. Antao länger bleibt. Ich würde dort nicht unter drei Nächten bleiben, die Fahrt ist doch sehr anstrengend. Ein Aluguer bekommt man in Ponta do Sol ohne größere Schwierigkeiten (am Besten im Antilhas oberhalb vom Hafen eine Pause machen, da kommt bestimmt ein Fahrer vorbei, oder gleich am Hafen fragen). Dann dauert es aber noch wirklich lange, bis es wirklich losgeht.
Zurückzu fährt das Aluguer ca. um 4 Uhr früh von Tarrafal los, nicht gerade angenehm. Wenn man es bezahlen will, kann man es für die Rückfahrt quasi als Taxi mieten und später fahren, kostet ungefähr das Zehnfache (ca. 300 x 2 für die Hinfahrt, ca. 6000 für die Rückfahrt, ich habe die Preise nicht mehr genau im Kopf, war aber letztes Jahr).
Zum Wandern gibt es da nicht so viel, wenn man nicht die ganz großen Sachen Richtung Tope da Coroa machen will. Einmal die Ribeira hoch, das ist schon schön, am Ende gibt es einen Wasserfall, wir haben ihn allerdings noch nie erreicht...
Richtung Monte Trigo ist es sehr heiß, da knallt die Sonne voll rein, es gibt keinen Schatten.
Ein schöner Spaziergang geht die Straße zurück Richtung Porto Novo, zur alten Thunfischfabrik. Rückwärts hat man einen schönen Blick auf Tarrafal, Monte Trigo und den Tope da Coroa.
Aber das Beste sind sowieso die Abende auf der Terrasse vom Mar Tranquilidade, mit feinem Essen und interessanten Leuten.

Viele Grüße
Rüdiger
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By funkyruebe
#13678 Hallo,

sehr empfehlenswert ist auch die mondartige Landschaft um die Antenne ( nicht die oberhalb von Taraffal, sondern die am Abzweig nach Portnov ) bei Sonnenaufgang. Dazu muss man aber nochmals mit dem Buschtaxi morgens um 5:00 Uhr fahren ( ich bin sicher, dass es 5 Uhr und nicht 4 Uhr war ). Die Landschaft wirkt im Sonnenaufgang noch intensiver. Auf jeden Fall warme Kleidung anziehen - es windet oft sehr stark und der Fahrtwind kommt noch dazu. Die Strecke zurück dauert 3 Stunden zu Fuß, je nach Tempo und Fotopausen. An der kleinen Antenne oberhalb von Taraffal kann man von der Piste auf den alten Pfasterweg abbiegen und ins Dorf laufen. Hochlaufen geht natürlich auch, würde aber bedeuten um 3 Uhr loszumaschieren ( gute Kondition vorrausgesetzt - ich meine es sind 1400 bis 1500 Höhenmeter - Taschenlampen braucht man nicht unbedingt ).

Die Strecke nach Montrig ist tagesfüllend ( ca 27km hin und zurück ). Es gibt aber auch die Möglichkeit sich von einem Fischer hin oder zurück fahren zu lassen.( 30€ ? )

Wenn ihr abenteuerhungrig und trittsicher seit, könnt ihr den alten Weg zur Hochebene, auf der linken Talseite, erkunden. Er ist in höheren Lagen teilweise durch Erdrutsche verschüttet worden ( haben wir uns für den nächsten Trip aufgehoben ).

Taraffal ist bestens geeignet um verlorene Pfunde bei Susi und Frank wieder anzufuttern. Die Küche der Köchinen aus dem Dorf ist wirklich gut und es gibt jeden Tag frischen Fisch. ( okay Mittags gibt es eingelegten Fisch vom Vortag ). Egal lecker.

Ach, je nach Tagestemperaturen, ist es ratsam seine Wanderungen sehr früh zu starten. Bei anstrengenden Touren oder Touren im Süden und der Insel Mitte, am besten schon bei oder vor Sonnenaufgang. 24 Grad im Schatten sind in der Sonne gegangen verdammt heiß auf SA.

Grüße
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By pol
#13684 Hallo funkyruebe,

Du mußt wirklich um 5 aufgebrochen sein. Normalerweise fährt das Aluguer um 4, und dann ist es bis hinter Campo Redondo dunkel. Frag Frank, wann es normalerweise fährt, er wird um 4 sagen.
Mit den 1400 - 1500 Höhenmetern meinst Du bestimmt den ganzen Weg, nicht den vom Abzweig von der Straße (mehr oder minder Garagem) über Ladeira runter ins Dorf.
Der Vorteil (für mich) bei der Küche im Mar Tranquilidade ist, daß Susi Vegetarierin ist. Ich mag keinen Fisch, und so ist trotzdem immer etwas für mich dabei...
Die sache mit der linken talseite klingt interessant. Das nächste Mal...

Viele Grüße
Rüdiger
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By funkyruebe
#13685 Hallo Rüdiger,

ich habe meine Frau gefragt und habe es im Navi überprüft - wir sind 4:50 ins Buschtaxi und waren um 6:38 am Abzweig PortNov / Norte beim CampRedond. Dort haben wir auf den Sonnenaufgang gewartet und sind um 7:12 nach ausgiebigem Genießen und Fotographieren wieder abgestiegen. Im Abstieg waren es 1650Hm und am Abzweig waren wir auf 1566m ünN ( am Tope auf 4 m genau ).

Den Weg auf der linken Talseite kann man sehr gut vom Pflasterweg auf der rechten Talseite sehen. Hier ein Bild - leider weit weg trotz 10fach Zoom und reichlich diesig.

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Weg ( 3).jpg
Bild ist um 90 Grad gedreht
Weg ( 3).jpg (125.9 KiB) 785-mal betrachtet
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Grüße
Rüdiger ;)
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By Rudolf36
#13686 Hallo funkyruebe,

damit man sieht, was man sehen soll, habe ich das Bild mal aufgerichtet. "Linke Talseite" heißt wohl, vom Meer (Tarrafal) aus gesehen. Im Sinne der Kartografen und Geografen, die Bach / Fluß / Tal in ihrer Fließrichtung betrachten, wäre das also die rechte Seite.
Ja, der Weg sieht nach Arbeit aus und trifft bei Lagoinha auf die Piste nach Norte. Vielleicht nächstes Mal.

Du hast recht, die Aluguers fahren gegen [b]5[/b] Uhr ab Tarrafal. [b]Um[/b] 5 h fährt keines, alle fahren zu früh. So auch meines. Als ich um 4:50 vorm Haus war, sah ich in der Ferne nur noch rote Rücklichter. Zum Glück kam ein anderes Fahrzeug und nahm mich mit. Abends traf ich dann Leute, die am selben Tag gefahren waren und die beobachtet hatten, daß "mein" J. um 4:42 abgefahren war.
Für Personen ist 5 Uhr ja früh genug, wer allerdings viel Gepäck an der Fähre abliefern will, muß u. U. früher aufbrechen.

Ich war vorher auch nicht mit durchgescheuerten Gesäßknochen, wie hier schon beschrieben wurde, in Tarrafal angekommen. Es gibt Aluguers mit "doppelter" Fahrerkabine, in der durchaus 5 Leute Platz finden.
Wer also erstmals nach Tarrafal fährt, sollte sich vor dem 'Antilhas' umsehen, ob er nicht auch einen bequemeren Sitz findet. Es muß ja nicht der Sperr(holz)sitz auf der Ladefläche sein.
Rudolf
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CV_Weg%20(%203).jpg
CV_Weg%20(%203).jpg (36.57 KiB) 774-mal betrachtet
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By funkyruebe
#13688 Danke Rudolf,

nach dem xten Runterrechnen der Bildgröße, wollte mein Bild sich nicht mehr in die richte Ausrichtung drehen lassen.

Im Sinne des Kartographen hast du natürlich Recht. Wenn ich mit meiner Frau oder wem auch immer im Tal stehen würde und von der rechten Talseite sprechen würde, bekäme ich garantiert ein: Wo?
Der Weg ist auf der Bertalan Karte verzeichnet.

Grüße
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By Rudolf36
#13690 Hallo Brigitte,

brauchst du noch einen Aperitif für die Inselmitte?
Die Ribeira das Patas ist ein riesiger Krater mit rund 6 km Durchmesser und mehreren Orten/Dörfchen. Am westlichen Kraterrand "liegt" die Bordeira de Norte. Und unterhalb, in ~ 700 m Höhe, die Casa Pinto.
Dort werde ich sicher wieder einige Tage logieren und vielleicht eine 3-Tages-Wanderung unternehmen:
nach Norte, von dort zum Tope de Coroa ↑↓ und von Norte zurück zum Ausgangspunkt.
Vielleicht von hieraus auch einmal nach Tarrafal.

Auf dem Bild von Wittenberg "Abstieg_vom_Cova" könnte man mit einem Fernglas die Aldeia Manga erkennen: links des dunklen Berges in der Mitte, ein wenig weiter talabwärts auf dem grünen "Hügel".
Viel Spaß,
Rudolf
Dateianhänge
zz2013_0301_0826 15D.JPG
an der Bordeira de Norte
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By brisol
#13691 Danke Rudolf,
ich denke, die karge Landschaft bei Norte wir uns gut gefallen.
Mir schwirren jetzt so viele Vorschläge im Kopf, ich muss das alles vor Ort sortieren.
Ich frue mich riesig auf die Insel
Brigitte