Das Forum für alles und allerlei, was nichts direkt mit den Kapverden zu tun hat, auch unsere Humoristen sind hier willkommen :)
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By baumi
#7511 Hallo, welches Bier gibt es eigentlich auf Kapverden. Und wie schmeckt es. Da wir eine Männer Truppe sind möchten wir auch mal ein leckeres Bierchen trinken.
Ich möchte meinen Kollegen zum nächsten Treffen landesübliches Bier servieren. :lol:
Gruss baumi.
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By Daniel
#7516 Hallo,

das hiesige Bier heisst STRELA und ist ganz in Ordnung würde ich sagen... schau mal hier: http://www.strela.com

Beste Grüße,
Daniel
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By Andreas Burckhart
#7544 Von Strela gibt es verschiedene Sorten:

Strela – Verkauf in Flaschen – ca. 5 Volumenprozent Alkohol

Strela Ego – Verkauf in Flaschen – ca. 8 Volumenprozent Alkohol

Strela Export – Verkauf in Dosen – ca. 5 Volumenprozent Alkohol
Das Bier wird unter Strela Lizenz in Barcelona/ Spanien hergestellt und abgefüllt – es ist – zumindest auf Sal - fast überall erhältlich.


Auf den Kapverden sehr verbreitet sind die Portugiesischen Biere Sagres und Superbock. Diese Biere werden als Exportware in Portugal hergestellt und unterscheiden sich geschmacklich sehr von den Portugiesischen Originalen.

Je nach Ort auf den Kapverden sind diese Biere sogar beliebter als das lokale Strela.


Als Fassware gibt es auf den Kapverden nur noch Strela – früher gab es auch Sagres. Fassbier verdirbt halt sehr schnell. Dies verstärkt durch die Hitze und Lagermöglichkeiten insbesondere beim Transport – direkt der Sonne ausgesetzt bei der Zwischenlagerung z.b. in den Häfen. Dies ist auch der Grund, warum Sagres Fassware nicht mehr geliefert wird.


Mir persönlich schmeckt Strela derzeit am besten – insbesondere das Fassbier - natürlich und Gott sei Dank - Geschmacksache.


Für 2010 ist (war?) geplant, dass die Steffanina Gruppe eine Brauerei auf Sal – in der Nähe bzw. am Ortseingang von Santa Maria eröffnet (aus Espargos kommend rechts am dem Kreisel hinter Villa Verde).
Das Haus dafür steht – angeblich wird aber nicht weitergebaut?!? - aber es sind sowohl Lastwagen wie Arbeiter zu sichten. Man kann also nur hoffen.


So, jetzt habe ich mich durstig geschrieben, Prost


Andreas
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By pol
#7555 Hallo Andreas,

Du kennst Dich ja gut aus. Wie sieht es denn mit der Leergut-Seite aus? Ganz früher, zu Ceris-Zeiten, gab es nur Pfandflaschen (gute dänische Tradition), Später, als Ceris plattgemacht worden ist, kam eine andere Biermarke auf, Tropical, wenn ich mich recht erinnere. Kleine Einwegflaschen, genau wie die portugiesischen, mit denen dann CV konsequent zugemüllt worden ist. Gibt es da jetzt Hoffnung? Ich fürchte eher nicht... Obwohl da ja auch Faßbier eine gute Alternative ist. Weit sind die Zeiten von Cleps...

Jetzt auch durstig
Rüdiger
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By Daniel
#7562 Hallo,

STRELA gibt es gott sei Dank auch als Pfandflaschen.

Derzeit gibt es STRELA als:

- 250ml Einwegflasche
- 250ml Pfandflasche
- 330ml PFandflasche

Beste Grüße,
Daniel
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By pol
#7566 Hallo Daniel,

das ist eine gute Nachricht! Das Problem ist nur, sobald das Pfandsystem einmal zerstört ist, läßt sich die Pfandmentalität (im Gegensatz zum vermeintlich leichteren Ex-und-Hopp) nur schwer wieder aufbauen.

Viele Grüße
Rüdiger
By Dju Dju
#7568 ...hmmm, Pol, ich könnte mir vorstellen, da liegst Du falsch...wobei- vielleicht nicht Jeder bereit ist beim Einkauf Pfand zu bezahlen. Sollte es zu einem Pfandsystem kommen, könnte ich mir vorstellen, dass als erstes die Schwerstalkoholiker ohne Arbeit und sozialen Anschluss aus Suchtgründen anfangen würden, Flaschen zu sammeln um sie dann weg zu bringen. Kinder, die auf der Strasse leben, wären dann die Konkurrenz, allerdings sehe ich in der Loja Probleme, die dann die Pfandflasche nur bezahlen, wenn der Nachweis erbracht wird, dass der Flaschensammler das Pfand auch bezahlt hat :evil: ... u.s.w. Ein einheitliches Pfandsystem - wäre ja nur zu begrüßen - kann nur politisch durchgesetzt werden. Leider.
Übrigens: In Mozambique gibt es inzwischen ein Projekt für das Recycling von PET -Plastikabfall, also Plastikflaschen und -tüten...funktioniert. Das hat zwar nichts mit Bierflaschen gemein, aber vielleicht könnte dieses Bierthema noch eine interessante Wendung in der Diskussion bekommen :mrgreen:
Liebe Grüße
Dju
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By pol
#7575 Hallo Dju,

stimmt, da habe ich nicht weit genug gedacht. Voraussetzung wäre natürlich, daß man die Flaschen überall abgeben kann und keine neuen kaufen muß. Da hat es hier in der BRD ja auch die ersten Jahre gehakt. Wichtig auch, wie Du erwähnst, daß es für alle Arten von Flaschen, also auch PET-Flaschen gilt. Fragt sich auch, wer dann den Pfand für ursprünglich pfandfreie Flaschen zurückzahlt. Aber es wäre schon schön, wenn so zur Entmüllung beigetragen werden kann.

Viele Grüße
Rüdiger
By Dju Dju
#7577 ...Pol das könnte über das Etikett geregelt werden, das ab Stunde 0 -1 für PET-Flaschen und Bierflaschen Pfand ausgezahlt wird, wenn die Kennzeichnung stimmt.
Noch mal zur Bierflasche: auf dem Weg nach Tarafal S.Antao gibt es auf der letzten Höhe vor der Abfahrt zum Dorf einen Glitzer- Teppich aus leeren Bierflaschen. Es wurde anscheinend ein ganzer Krater mit leeren Bierflaschen gefüllt und zwar nur mit Bierflaschen! Es erstaunte mich jedes Mal - anscheinend werden die dort heimlich :mrgreen: auf Vorrat gesammelt!
LG Dju
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By calheta
#7579 [quote="pol"] Das Problem ist nur, sobald das Pfandsystem einmal zerstört ist, läßt sich die Pfandmentalität (im Gegensatz zum vermeintlich leichteren Ex-und-Hopp) nur schwer wieder aufbauen.
[/quote]

Hallo Rüdiger

Grau ist alle Theorie, das Leben schreibt seine Geschichte selber:

Interessanterweise gibt bisher noch immer bei den nicht-alkoholischen Getränken eine Mischung zwischen Pfand- (Glas) und nicht Pfand Flaschen (Plastik):

Alle Limonaden von Coca-Cola in [b]Glasflaschen[/b] sind Pfandflaschen. D.h. der Verkäufer zahlt auch für den Kasten und die Flaschen. Wo er dann sein Pfand bekommt beim Strassenverkauf, war allerdings schon immer sein Problem.

Auf dem flachen Land läßt sich das relativ einfach regeln: Man/frau kennt seine Kunden und es wird normalerweise nicht kistenweise, sondern flaschenweise gekauft. Solange es noch keine grossen Supermärkte gab, sondern nur die Lojas von nebenan (= Tante Emma Laden) war das Problem also einfach zu lösen. Und es hat viele Jahre lang so funktioniert.

Für mich interessant haben die spanischen CocaCola Lizenznehmer bei der Übernahme des Biermarktes von Ceris (waren Portugiesen aus Madeira) bei der Neu-Gründung der Bierproduktion (= Strela) vor allem auf die Glas-Pfandflasche gesetzt (1L, .33l) im Bierkasten. Bei der .25l Größe jedoch auf Wegwerflaschen, die Konkurrenz aus Portugal ( Superbock und auch Sagres) machts es ja genauso.

Inzwischen sind die ,33 Flaschen am auslaufen bzw. es wird nun das 8% Ego (ägo) darin abgefüllt. Das normale Strela (5,6%) gibt nur in ,25l. Die mit der blauen Banderole im Kasten mit Pfand. Die mit der roten Banderole im Pappkarton, bzw, als Einzelflasche auch im Supermarktregal ohne Pfand.

Die Orientierung auf .25l entspricht mehr den kapverdianischen Trinkgewohnheiten, wo ein Bier "bem gelado" sein muss, will heissen 0,1 Grad Celsius bevorzugt - Kein Schmarrn: Ein Bier was Weissweinkühle, hat wird stehengelassen und dieser Kapverdianer wird bei Dir nie mehr ein Bier bestellen, falls er denn jemals wiederkommt.
Die 1L Flasche wird demgmäß auch vor allem dann gekauft, wenn man mit mehreren Freunden zusammen einen heben geht.
Das ist bei uns in der Esplanada Silibell so, das beobachten wir in ganz Calheta und deckt sich mit den Beständen und VERkäufen des regionalen CocaCaola-Auslieferungslagers.

Nebenbmeerkung: Das 5,4% Strela enstpricht imho mehr dem deutschen Biergeschmack.

Müllkonzept: Fehlanzeige - Wildwuchs allerorten.

Ironie der Müllgeschichte: Vor einigen Jahren hat jede Camera ( = Gemeinde/Kreisverwaltung) als Entwicklungshilfeprojekte eine Glasverchrottungsanlage erhalten - zumindestens hier auf Santiago. Hier bei uns in Calheta wurde diese Anlge allerdings nie wirklich in Betrieb genommen.

Ironie der Geschichte Teil II: Vor ca. 2-3 (??) Jahren gab es eine Gesetzesvorlage, diesen aus dem Ausland importierten Bierflaschen-müll mit einer Müllsteuer zu belegen. Unser hiesiger PIACV-Abgordneter meinte, zurückgezogen, weil man keinen Ärger mit dem Ausland wollte.

Müllkonzept: Die Glas-pfandflasche ist auf dem Rückzug und werden bei den Limonaden durch die Plastiklflasche (1,5 und ,33) ersetzt.

Geraldo, Calheta, Santiago
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By pol
#7584 Hallo Dju,

genau da ist es mir auch aufgefallen, das zieht sich den ganzen Weg von Ladera bis oben zur Abzweigung hin, Haufen von Flaschen. OK, es ist schon ein paar Jahre her, daß ich dort war, aber eine Besserung kann ich mir kaum vorstellen...

Hallo Geraldo,

genau, die Importfläschchen sind das Problem. Die holt ja niemand nach Portugal zurück. Und eine Glasflaschenverschrottungsanlage wäre wohl auch keine Lösung, dann würden ja überall Glassplitter statt Glasflaschen herumliegen, wo sollten denn die Glastrümmer landen als in der Landschaft..?
Und zur Biergeschichte: war nicht ganz leicht zu finden, im Band 2 von Konny Neumann/Harald Brandes' Reiseführer von 1990 gibt es im Index zwar das Stichwort "Bier", aber ohne Seitenzahl... Aber in Holger Matthews' Reiseführer von 1989 bin ich doch fündig geworden: "Im Mai 1988 eröffnete Dank dänischem Know-how die erste Kapverdische Brauerei und Getränkefirma ihre Tore. Seither gibt es ein leichtes, dem tropischen Klima angepaßtes Bier namens Ceris. Es wird in Pfandflaschen angeboten und ist dabei, die in Dosen importiserten Biere aus Portugal, Holland, Brasilien und der BRD vom Markt zu verdrängen" (S. 50). Schön wärs gewesen... Ich glaube nicht, daß die Portugiesen schon damals im Boot waren, es dürfte eher der Staat gewesen sein. Auf en Etiketten stand "Sociedade Caboverdiana de Cerveja e Refrigerantes" ohne Bezeichnung der Geschäftsform, also EP oder so etwas. Später (2003) gab es dann Coral, "produzida em Cabo Verde pela Ceris, SARL". Das wird dann der Effekt der Privatisierung (wahrscheinlich an die aus Madeira, ich hatte zwar was von den Kanaren in Erinnerung, kann mich aber täuschen) gewesen sein: Ceris weg, kein Cleps mehr, Coral dann wohl auch bald weg, war schon 2006 im Vergleich zu Superbock unbedeutend.

Viele Grüße
Rüdiger
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By Daniel
#7714 Hallo,

ich habe gestern zum ersten mal das EGO von Strela getrunken.
Es hat einen etwas bitteren, strengen Geschmack.
Ich hatte nicht mehr beachtet, dass dieses ja 8% hat, am Ende gings mir nicht so gut im Magen, habs wohl auch zu schnell getrunken,... :roll:

Fazit: Ich trinke lieber das normale Strela,...

Beste Grüße,
Daniel
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By pol
#7717 Hallo Daniel,

Magen geht ja noch, Kopf ist letzendlich schlimmer... Komisch, ich habe immer das Gefühl, daß höherprozentige Biere für den Magen besser sind. Das mag aber auch daran liegen, daß sie normalerweise nicht so kalt wie die "normalen" getrunken werden. Aber das ist in CV bestimmt anders.

Ceris forever
Rüdiger
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By Daniel
#7718 Hallo Rüdiger,

naja ich weiss nicht so recht, ich hätte lieber Kopfschmerzen oder Kater gehabt anstatt diesen flauen Magen und Übelkeit - ist aber Geschmacksache wie auch das Bier selbst... :)

Übrigens fällt mir bei Ceris ein - damals gabs ja auch Coral (Pfandflaschen) - damit habe ich damals eine ganz schlechte Erfahrung gemacht: Ein Bier und die ganze Nacht gekübelt wie ein Weltmeister !!!! :x

Das Bier muss schlecht gewesen sein, es hiess, damals verwendete die Ceris (die ja auch das Coral herstellte) unreines Wasser zur Herstellung bzw. "Mixen"... denn eine ähnliche Erfahrung machten auch etliche andere.

Bei Strela habe ich bisher nichts schlechtes gehört...

Beste Grüße,
Daniel
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By pol
#7726 Hallo Daniel,

Stimmt, Coral war wesentlich schlechter als Ceris. War wohl auch nicht mehr das dänische (von der Ceres-Brauerei aus Aarhus) Rezept. Soweit ich weiß, gab es auch nie beide parallel. Coral erst nach der Privatisierung, wobei Ceris gerüchteweise an eine kanarische (oder aus Madeira?) Mafia gefallen ist, die nur am Dichtmachen interessiert war. Aber das weiß ich wirklich nicht sicher.

Viele Grüße
Rüdiger