Das Forum für Auswanderer / Residenten auf den Kapverden: Erfahrungs-, Informations- und Meinungstausch sowie Diskussionen. Auch für diejenigen die noch nicht auf den Inseln leben.
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By moritz
#6067 In der abgeschotteten Militärwerft Sewmash im arktischen Hafen Sewerodwinsk wird derzeit ein schwimmfähiger Kernreaktor produziert.
Russland will auf Schiffen Atomstrom erzeugen, um abgelegene Regionen vom Meer aus mit Energie zu versorgen. Die Idee soll zum Exportschlager werden.


An Absatzmärkten scheint es indes nicht zu mangeln. [b]Mit den Kapverden[/b] soll im Juni eine Vereinbarung zur Überprüfung eines möglichen Betriebs von einem Reaktorschiff getroffen worden sein. [b]Während die Lokalpresse das Interesse des Inseltaates bestätigt, mauert die Obrigheit zu der Angelegenheit.[/b]

mfG
Moritz Jäger
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By Daniel
#6074 Hallo Moritz,

willkommen im Forum. Habe diesen Beitrag in den Residententalk verschoben, da er mit Reisen nicht so viel zu tun hat.

Ja, leider scheint da was dran zu sein an der Geschichte, die schon seit über 1 Jahr bekannt wurde, aber man hörte lange nichts mehr. Ich kann nur hoffen, dass die Sache nicht finanziert wird...

Vielleicht weiss ja jemand Genaueres ?

Beste Grüße,
Daniel
By wolf
#6095 Das schwimmnende AKW scheint vom Verlauf der Entwicklung schon wieder auf Grund zu laufen: Ursprünglich hatte der russische Botschafter in Praia der kapverdischen Regierung offiziell vorgeschlagen, den Betrieb eines schwimmenden Reaktors im Atlantik vor Santa Cruz zu prüfen. Der Atomstrom sei billiger als die zig-Dieselgeneratoren, welche die portugiesischen Strombarone aufgestellt hatten. In der Folge ging eine offizielle Anfrage an die internationale Atomenergiebehörde in Wien wegen den Vorschriften zum Betrieb und allen erforderlichen Bewilligungen.

Hintergrund war, dass damals zwei internationale Ausschreibungen der Weltbank für eine Windpark mangels Teilnahme gescheitert waren: Die frühere rechtsbürgerliche MPD-Regierung hatte die Strom- und Wasserversorgung so dilettantisch an die politischen Freunde nach Portugal privatisiert, dass jeder neue Stromproduzent mit dem unzulänglichen Versorgungsnetz der bestehenden Stromfirma hätte zusammenarbeiten und vor allem einkassieren hätte lassen müssen. So gab kein Unternehmen ein Gebot ab.

Mit der leicht veränderten Situation der Elektra und der neuen Hochspannungsleitung hat sich die Situation inzwischen gewandelt. Nun ist eine skandinavische Windfarm geplant, weitere Projekte sollen folgen und vor allem die horrenden Strompreise senken. Damit ist das AKW-Schiff vom Tisch - vorläufig. In der Pauta der Alfandega, die unter diesem Namen auch im Forum veröffentlicht ist, finden sich freilich immer noch alle Zolltarife für einen AKW-Reaktor - Kleines Land ganz gross...