Das Forum für Auswanderer / Residenten auf den Kapverden: Erfahrungs-, Informations- und Meinungstausch sowie Diskussionen. Auch für diejenigen die noch nicht auf den Inseln leben.
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By antaoguenter
#5421 Keine Aufnahmefeierlichkeiten für 153. WTO-Mitglied Kapverden
Hallo Ihr Lieben,
hat jemand 'ne Ahnung, ob der Beitritt zur WHO praktische Konsequenzen für die bisher nicht gerade tollen Zollvor-schriften der Kapverden hat?
Viele Grüße
Günter

GENF - Der westafrikanische Inselstaat Kapverden ist 153. Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Die Zeit für eine Feier fehlte allerdings aufgrund der laufenden Welthandelsgespräche.

Kapverden haben rund 400 000 Einwohner und sind eines der 50 ärmsten Länder der Welt. Die Inselgruppe handelt vor allem mit Salz, Bananen und Fischen. Der Staat hatte seine Aufnahme in die WTO 1999 beantragt - 24 Jahre nach der Unabhängigkeit von Portugal. [b]Bei den Beitrittsverhandlungen ging es vor allem um die Öffnung der heimischen Märkte für Importwaren.[/b]
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By Daniel
#5424 Hallo Günter,

in der Tat stehen die Chancen so hoch wie noch nie, dass Zölle deutlich runtergehen, allerdings wird das der Regierung hier gar nicht in den Kram passen, bin mal gespannt was sie sich diesmal ausdenken,...irgendwo her muss die Staatskasse ja gefüllt werden, und Zoll ist nunmal Einnahmequelle Nummer 1 bisher.

Beste Grüsse,
Daniel
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By André
#5428 QUO VADIS CABOVERDE?
Wie Recht Du doch hast Daniel: >>>,...irgendwo her muss die Staatskasse ja gefüllt werden, und Zoll ist nunmal Einnahmequelle Nummer 1 bisher.<<<
Steuern aller Art werden erhoben werden müssen, kein Staat kann auf die Dauer von den Zöllen auf Importe als fast einzige direkte Einnahmequelle existieren, wenn die Exporte nur ca. 5% der Importe ausmachen.
Die Verschuldung der Kapverden durch das Handelsbilanz-Defizit ist enorm!
Die Wirtschaftshilfe-Zahlungen der reichen Länder fliessen jetzt spürbar spärlicher oder gar nicht mehr.
Diese wichtigste Einnahmequelle der Vergangenheit wird mit Darlehen auf dem internationalen Markt ersetzt, der Darlehenszins wird aber erarbeitet werden müssen: Aus eigener Kraft im eigenen Land!
Und: Der Ertrag vom anderen Export, die Arbeitskraft der Emigranten, nimmt ständig ab, weil die Industriestaaten in Uebersee immer weniger unqualifizierte Arbeitskräfte einreisen lassen. Damit gehen auch die Ueberweisungen der Auswanderer, einst die zweitwichtigste Staatseinnahme, die das Land und den Dienstleistungssektor am Leben erhalten haben, zurück!
Und: Ich kenne Emigranten z.B. in New Bedford/Boston USA, die gar nicht mehr auf die Inseln zurückkommen wollen oder können: Die Kinder der nun dritten Generation sprechen kaum mehr Kriolu!!!