Forum für Informations- und Erfahrungs- Austausch zum Thema Reisen & Tourismus auf den Kapverdischen Inseln.
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By Pilger
#12106 Hallo Leute,

ich fliege am 19.12.2012 erstmals auf die Kapverden (2 Wochen) und bin dort eher so backpackermäßig unterwegs (Santiago, Fogo, Brava).
Da meine Reisen bisher eher im europäischen Ausland angesiedelt waren, bin ich bzgl. der gesundheitlichen Risiken auf den Kapverden etwas unsicher, vor allem bzgl. Dengue und Magen-Darm-Infektionen.
Habe gelesen, dass Dengue-Fieber durch eine (auch) tagaktive Mücke übertragen wird. Heißt das, man schläft am besten nachts unter Moskitonetz und muss tagsüber stets langärmliche Klamotten tragen und Mückenspray auftragen?
Zu den Magen-Darm-Infektionen habe ich gelesen, dass man möglichst nur Gekochtes und Geschältes essen soll; das schränkt ja die Auswahl extrem ein und bedeutet, dass man in einem Lokal z.B. keinen Salat, nichts Gebackenes oder Gebratenes, etc. essen darf, oder? Also z.B. in der Pfanne gebratenes Fleisch oder ein ebensolcher Fisch wäre (weil möglicherweise vorher ebenso wie z.B. Salat unter fließendem Wasser gewaschen) riskant? Eigentlich bleibt dann nur noch gekochtes Gemüse und gekochter Reis übrig, oder?
Ich hatte mir vor 2 Jahren in Tunesien einen mords Dünnschiss eingefangen :( , sowas möchte ich tunlichst nicht nochmal erleben ...

Danke im Voraus für Euere Antworten!
Pilger
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By pol
#12108 Hallo Pilger,

keine Angst, würde ich sagen. Ich war vor drei Wochen dort, bin ordentlich von Mücken besucht worden (die mögen mich), habe aber außer den üblichen Unannehmlichkeiten nichts bemerkt. Es gibt des Öfteren Moskitonetze über den Betten, das war mir aber immer zu kompliziert.
Und das Essenhat mir auch nie geschadet. Salat ist eher die Ausnahme, und ansonsten ist alles eben gebraten. Aber ich habe auch einen Magen wie eine Ziege.

Viele Grüße
Rüdiger
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By Pfeilmuschel
#12109 [quote]Zu den Magen-Darm-Infektionen habe ich gelesen, dass man möglichst nur Gekochtes und Geschältes essen soll; das schränkt ja die Auswahl extrem ein und bedeutet, dass man in einem Lokal z.B. keinen Salat, nichts Gebackenes oder Gebratenes, etc. essen darf, oder? Also z.B. in der Pfanne gebratenes Fleisch oder ein ebensolcher Fisch wäre (weil möglicherweise vorher ebenso wie z.B. Salat unter fließendem Wasser gewaschen) riskant? Eigentlich bleibt dann nur noch gekochtes Gemüse und gekochter Reis übrig, oder?[/quote]

Ob etwas gekocht oder gut durchgebraten ist, kommt nun wirklich aufs gleiche raus. Es geht lediglich darum, dass Krankheitserreger durch Hitze abgetötet werden.

Im Übrigen ist der Hygienestandard auf den Kapverden weit über dem, was in den meisten anderen afrikanischen Ländern üblich ist. Das soll nicht heißen, dass Magenprobleme auf den Kapverden ausgeschlossen sind. Aber es gibt in dieser Hinsicht weiß Gott riskantere Reiseziele.
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By Ariminum
#12120 Hallo Pilger,

ich kann mich pol und Pfeilmuschel nur anschließen. Zur Sicherheit sollte man unbedingt "Perenterol forte" mitnehmen.

Das ist kein Medikament im eigentlichen Sinn, sondern ein Hefestamm, der die Darmflora wieder aufbaut, wenn sie gestört wurde. :wink:
Ich habe sie mehrmals schon dankend in Anspruch genommen und auch anderen Mitreisenden, die Probleme hatten, damit geholfen.

Du bekommst es in jeder Apotheke, mittlerweile auch rezeptfrei.

Trotzdem gilt ein altes englisches Sprichwort: "Peel it, boil it or forget it.! :wink:

Da Salate gewaschen werden, esse ich diese nur in ausgesuchten und mir bekannten Restaurants.

Viele schöne Tage :P
Ariminum
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By Pilger
#12121 Halo Leute,

danke für die Anworten und für den Medikamenten-Tipp.
Ich werde das Perenterol sicher mitnehmen, um was dabei zu haben, das man zur Not nehmen kann.
Allerdings habe ich als Kapverden-Neuling irgendwie noch immer keine Ahnung, was man nun (in ganz normalen einheimischen Lokalen oder am Straßenimbiss) relativ bedenkenlos essen kann und was man tunlichst meiden sollte. Könnt Ihr mir da noch ein paar ganz konkrete Tipps geben?
Und bezüglich des Dengue-Fiebers: ist das einfach nur Glück, wenn man von vielen Mücken gestochen wird und sich trotzdem nix einfängt (wie pol) oder ist das repräsentativ für die (dann wohl vernachlässigbare) Gefahr? Lange Klamotten und Mückenspray oder kann man drauf verzichten (was ich gerne würde)?.
Danke und Grüße!
Pilger
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By Ariminum
#12123 Hallo Pilger,

[quote]Lange Klamotten und Mückenspray oder kann man drauf verzichten (was ich gerne würde)?.[/quote]

Ich würde beides mitnehmen, denn es kommt manchmal auch auf die Jahreszeit an, wann die Biester plötzlich lästig werden. Dann hat man im Fall ds Falles genügend Schutz dabei. :wink:

Essen würde ich eben nur Dinge, die durchgekocht oder durchgebraten sind. Dann bist Du auf der sicheren Seite. 8)

Ariminum
By Dju Dju
#12125 ...anzumerken wäre noch: Wenn Moskitostiche aufgekratzt werden, können sich durch Sand, Staub, Schmutz ect. schwer entzünden. Desinfiziert Eure Stiche und am Besten eine Salbe gegen den Juckreiz im Gepäck.

LG Dju
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By pol
#12127 ...also, was das Essen betrifft: ich habe immer gegessen, was mir geschmeckt hat, ohne irgendwelche Regeln. Hat mir noch nie geschadet. Aber ich kann auch Einiges ab...

Viele Grüße
Rüdiger
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By Pfeilmuschel
#12130 [quote="Pilger"]
Und bezüglich des Dengue-Fiebers: ist das einfach nur Glück, wenn man von vielen Mücken gestochen wird und sich trotzdem nix einfängt (wie pol) oder ist das repräsentativ für die (dann wohl vernachlässigbare) Gefahr?[/quote]

Kommt drauf an, ob es gerade eine (auf den Kapverden seltene) Dengue-Epidemie gibt oder nicht. Bei der Epidemie auf den südlichen Inseln im Jahr 2009 meldete das Gesundheitsministerium der Kapverden innerhalb eines Monat 5.985 Verdachtsfälle:
http://www.who.int/wer/2009/wer8445.pdf

Auf dieser Seite hier sprich Pit Reitmaier (seines Zeichens Tropenarzt & Kenner der Kapverden) gar von insgesamt 20.914 Verdachtsfällen während der damaligen Epidemie:
http://www.bela-vista.net/Dengue-in-Kap-Verde.aspx

Gemessen an den rund 350.000 Einwohnern der südlichen kapverdischen Inseln ist das alles andere als wenig.

In Zeiten ohne Epidemie halte ich persönlich das Risiko dagegen für eher vernachlässigenswert. Aber all das ohne Garantie: Ich bin kein Arzt!